Zitat von
Bleipriester
Die Ausbeutung von Menschen in anderen Teilen der Welt ist in den letzten Jahren zu einem Grundpfeiler des Wohlstandes in der sogenannten freien Welt geworden. Nicht nur in China, wo westliche Firmen ihr Know-How gegen rechtlose und billige Arbeitskräfte eintauschen, zeigt sich das wahre Gesicht unserer "freien Welt", sondern auch und besonders in Indien, wo nicht nur Minderjährige in Bergwerken schuften und Grabsteine herstellen, sondern es trotz Verbots verbreitet Beschäftigungsverhältnisse gibt, die nach unseren Maßstäben als Sklaverei zählen. Armut und die indische Tradition fördern Arbeit nach dem "Sumangali Prinzip". Junge Mädchen kommen für 3 bis 4 Jahre in eine Textilfabrik, die für den Westen produziert und erhalten einen Tageslohn von etwa 85 Cent plus 1 Euro Taschengeld im Monat. Das Fabrikgelände dürfen sie nicht verlassen. Sie wohnen zusammengefercht in Barracken ohne Möbel und schlafen auf dem Boden. Trotz Schichten von 12 bis 16 Stunden täglich gibt es kaum etwas zu essen und nicht einmal Tee. Am Ende der Vertragslaufzeit sieht das "Sumangali Prinzip" eine Abfindung von etwa 1300 Euro vor. Mit diesem Geld bestreiten die Eltern, welche den Vertrag übrigens unterschreiben, die Mitgift, um ihre Töchter verheiraten zu können. Kann ein Mädchen nicht die volle Zeit arbeiten, wie in einem Fall, wo eine Maschiene einem Mädchen eine halbe Hand abschnitt, fliegt es raus und bekommt nichts. Umgerechnet 60 Cent hat man ihr mit auf den Weg gebeben. Wann immer es ein Vorwand erlaubt, werden die Mädchen geschlagen und gedemütigt, auch sexuell mißbraucht. Alles für günstige Ware für den Westen, Über C&A nach Tom Tailer bis Zara sind alle dabei.
Selbsternannte "Broker" klappern die armen Dörfer ab, um mit massiven Beschönigungen für die Arbeit in den Fabriken zu werben. Nachwuchs gibt es reichlich in Indien. Die meisten Mädchen wissen um die Zustände in den Fabriken, aber es sind die Eltern, die bestimmen. Sie haben oft keine Wahl. Meist sind die Mädchen nicht volljährig und müssen sich von einem Arzt bescheinigen lassen, daß sie volljährig sind.
In und um Tirupur arbeiten rund 500.000 Menschen in der Textilundustrie. So gut wie alle lassen hier herstellen. Man gibt vor, sich gegen diese Zustände zu engagieren, aber es ist alles Beschwichtuhng. Reinen Gewissens ist nur der, der dort nicht herstellen läßt, was keiner tut.
Dort, in Tirupur, gab es in den letzten 2 Jahren 800 Fälle von Mädchen-Selbstmord. Sie zünden sich an, springen vor einen Zug, aber meist nehmen sie Gift.
Dies alles und mehr gab es gestern Abend im ZDF zu sehen. Fas ZDF-Team bekam meist keinen Zugang zu den Fabriken, die hermetisch abgeschrimt sind, und wenn, durften sie nicht mit den Mädchen reden. Dort, wo man drehen durfte, drehte man mit der Kamera, andernorts wurde eine versteckte Kamera eingesetzt. Man sprach aber viel mit Frauen, die diese Hölle hinter sich hatten und anderen Leuten. Bei ihrer Recherche wurden die ZDF-Leute auf Schritt und Tritt vom Geheimdienst überwacht, der sie zweimal herbeibestellte und ihnen klar machte, sie sollen sich von den Fabriken fern halten.
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