In politikforen.net wurde gefragt:
Mit meinem Bericht zum 1.Mai wollte ich warten, bis die „rechten Schläger“ und unser Bundestagsvize Thierse und Konsorten ihre Strafen aufgebrummt bekommen. Aber das wird in diesem Jahr wohl nichts mehr. Und wie ich dem Berliner Kurier (21.05.2010) nun entnehmen konnte, wird Thierse sowieso nicht bestraft.
Da ich schon lange von unseren Medien auf die „rechten Schläger“ …. eingestimmt wurde, machte ich mich am 1. Mai auf, mir die Sache selbst anzusehen.
Treffpunkt der bösen Nazis sollte gegen 11 Uhr auf dem Parkplatz an der Bornholmer Straße (Boese-Brücke) sein. Gegen 10.40 Uhr traf ich dort ein (S-Bahn) und war erste Teilnehmerin des „Aufmarsches“.
Die Polizei hatte alles weiträumig abgesperrt, es war zuerst also langweilig, weshalb ich mich unter die Gegendemonstranten auf der Bornholmer Straße mischte, die es bis dorthin geschafft hatten. Hatte einen Moment nicht aufgepaßt, wurde deshalb mit einer Gruppe von etwa 50 Leutchen in eine Seitenstraße abgedrängt. Zurück war unmöglich, also Marsch durch eine Laubenpieper-Siedlung und durch eine andere Seitenstraße wieder zur Bornholmer. Polizeisperre. Ich sagte den Beamten deutlich in normaler Lautstärke, ich wäre keine Gegendemonstrantin, sondern wolle an der NPD-Demo teilnehmen. Eine junge Frau in meiner Nähe: „Eh! Kommt her, hier is en Nazi!“ Sofort war ich von etwa 20 „Guten“ umringt, die mich ungläubig / erstaunt betrachteten. Als ich auf ihre Frage, ob ich mich denn nicht schäme nur antwortete, sie sollten sich schämen, wurde die Stimmung etwas gereizt. Das hatte den Vorteil, daß die Polizisten mich nun doch Richtung „Nazis“ durch die Absperrung ließen.
Inzwischen waren einige NPDler erschienen, diskutierten kurz mit einem Beamten, wer und wer nicht die transportablen Toiletten benutzen dürfte – die Runde ging an die Demonstranten.
Nach und nach füllte sich der Platz, etwa 600 bis 700 Leute waren erschienen, darunter etwa 20 „Glatzen“ und genau 2 Teilnehmer mit Springerstiefeln. Der Parkplatz war mit Metallbarrieren eingezäunt, drinnen die gefährlichen Gewalttäter der NPD und ich, draußen die Meute der Fotografen und Journalisten und die Polizei. Die Fotografen / Journalisten warteten umsonst. Die angeblich immer so gewaltbereiten Rechten waren sehr diszipliniert.
Ab und zu schlenderten einige Polizisten durch die Menge der Gewalttäter. Wirklich leichtsinnig, nämlich ohne Waffen, ohne Helm, nichtmal die übliche Kampfmontur. Auch die Polizisten außerhalb der Einzäunung, trugen die Helme meistens am Gürten und schienen recht sorglos zu sein.
Ganz anders, als sich der Zug endlich in Bewegung setzte. Obwohl nur wenige Gegendemonstranten bis zur Bornholmer Straße durchkamen und die Demo-Teilnehmer beschimpften, waren jetzt alle Polizisten mit Helm, Schlagstöcken, ….. für eventuelle Kämpfe gerüstet. Aber sie hielten sich sehr zurück, um 15.40 Uhr wurden Wolfgang Thierse und Günter Piening „sanft“ von den Beamten hochgezogen und an die Seite geführt.
Und das, nachdem die Gruppe der Promis und ihre Anhänger die Straße blockierten und aller Welt zeigten, wer wann über dem Gesetz steht.
Also ging es wieder weiter, „Kahle Schädel, geballte Fäuste, Springer-Stiefel. Die Nazi-Szene rief zum Hass-Aufmarsch durch Berlin.“ So jedenfalls der Berliner Kurier, dessen Journalisten an Sehstörungen leiden müssen. Furchtbar natürlich die Sprechchöre der Demonstranten, z.B. „Frei, sozial und national“ und „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“.
Damit beleidigten sie auch die Guten, die sich entlang der Bornholmer Str. mit Rucksäcken voller Steine auf den Dächern postiert hatten und nun Zielübungen machten. Das so massiv, daß die Sicherheit der Menschen auf der Straße nicht mehr gewährleistet werden konnte, die Demo wurde beendet.
Der Straßenpöbel, also Wolfgang Thierse, der Berliner Integrationsbeauftragte Günter Piening, der Pankower Bezirksbürgermeister Matthias Köhne und
Wolfgang Wieland von den Grünen…. hatten ihr Ziel erreicht und konnten auch den vielen anwesenden Journalisten gegenüber wieder von Toleranz schwafeln, die sie auch künftig immer wieder einfordern werden.
Zwar waren alle Gegendemonstrationen im Ostteil Berlins verboten worden und Innensenator Körting sagte: “Wer trotzdem herkommt, begibt sich ins Unrecht.”, aber was macht das schon, wenn der „Krampf“ gegen Rechts tobt? Daß dabei am Samstagnachmittag mehrere Müllcontainer und Autos angezündet wurden, - nicht von den Rechten! - spielt nur für die unmittelbar Betroffenen eine Rolle. In der Presse war aber zu lesen: „Doch die anwesenden Neonazis wirken sehr aggressiv.“ , und daß von ihnen „massive Angriffe auf Polizeibeamte ausgingen“.
Auf der Weddinger Seite des S-Bahnhofs Bornholmer Straße hatte sich ein lustiges Völkchen zum Protest gegen die angeblichen Nazis versammelt, das über Lautsprecherwagen gebeten wurde, „den Alkohol- und Drogenkonsum einzuschränken“.
Zu den Anwohnern der Bornholmer Straße: Nur wenige machten mit Topfschlagen usw. ziemlichen Krach und beschimpften von Fenstern und Balkonen aus lautstark die Demonstranten. Wirkte oft lächerlich. Besonders das Gekreische einiger hysterischer Frauen – manchmal konnte man nur den Kopf schütteln, manchmal lachen. Einige Rechte empfahlen den „Balkondamen“ scherzhaft Selbstmord gegen Rechts.
Zum allgemeinen Straßenbild: Pro Wohnhaus waren im Schnitt 2 Transparente gegen die „Nazis“ zu sehen, Fahnen so gut wie gar nicht. Also keine gute Organisation, das hatte die Stasi früher besser im Griff.
Auch an den Transparenten war der Unterschied des „braunen Gedankengutes“ zu dem der angeblichen Demokraten zu sehen. Die wenigen Transparente der Linken (an Häusern) gingen nur bis „ Nie wieder Faschismus“, die der bösen Rechtsextremen verlangten „Nie wieder Krieg“ – heute wohl schon eine Unverschämtheit.
Auch unter den Demo-Teilnehmern sprach sich herum: Auf dem Kurfürstendamm hatten sich gegen Mittag etwa 300 NPD-Anhänger zu einer unangemeldeten Demonstration versammelt. Die meisten wurden von der Polizei festgenommen: Schwerer Landfriedensbruch. Gegen 286 angebliche Neonazis wurden Verfahren eingeleitet. Was hatten die eigentlich anders gemacht als Thierse und seine Kumpane? Hier eine unangemeldete Demo im „normalen“ Stadtgebiet, dort Demo und Blockaden in ausdrücklich dafür verbotenem Gebiet.
Laut taz fordert die Polizeigewerkschaft den Rücktritt von Bundestagsvize Thierse wegen seiner Sitzblockade. Umsonst, er und der andere Straßenpöbel stehen über dem Gesetz, das gilt für diesen 1. Mai 2010 nur für die „Nazis“.
Die „Randale“ auf dem Kudamm wurde von der Polizei gefilmt und ansonsten waren viele Fotografen im Einsatz. Warum wurde über die aggressiven „Nazis“ nur immer berichtet, aber kein Filmausschnitt / Foto zu deren Untaten gezeigt?
Irgendwann sagte mir mal jemand, es gäbe Journalisten, die wären der letzte Dreck. Nach den Medienberichten über die Mai-Demo 2010 der NPD in Berlin muß ich mich dieser Meinung anschließen, beziehe aber auch einige Politiker mit ein.