Zitat von
Jean Paul
Bube, Hase, Knabe, Löwe, Riese, Jude, Sklave, Schulze, Drache, Auge, Erbe, Funke, Same, Haufe etc., welche mit Verachtung des s bloß mit einem Wohllaut-n sich ans Grundwort fügen: Löwen-, Hasenfuß, Samenkorn, Schwedenkopf etc. Der leuchtende, brennende, oft sengende Wolke will aber das n, ja das en vertreiben und Hasfuß oder höchstens Hasefuß einführen, da nur, sagt er, von einem Hasen die Rede sei. Andere wollen das en gegen ihn decken und halten ihm vor, es sei offenbar das Genitiv-en, Fuß eines Hasen. Allein unter allen diesen dürfte wohl niemand Recht haben als ich allein; denn ich behaupte, keines von beiden ist richtig. Es ist erstlich kein Genitiv, sonst müßte man sagen: Augeslid, Augesfell, Funkenszieher, Samenskorn. Es ist zweitens kein Plural, weil man sonst nicht sprechen könnte: Augenlid und Samenkorn, Riesenmann; denn letztes heißt offenbar ein Mann, der ein Riese ist, wie Zwergbaum ein Baumzwerg ist. Sondern es ist nur das Wohlklang-n, [Fußnote] weil Löwschweif, Judkopf, Hasschwanz, Bubstück, Karpfsatz, Schützglied so abscheulich stark klänge, daß ein Deutscher es in Paris hören würde, wenn er dort wäre und gut parlierte.
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