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Thema: Klassische Musik

  1. #2421
    Einsiedler Benutzerbild von Coriolanus
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    Standard AW: Klassische Musik

    Novalis ist Umweg, Umkehr und Fortschritt in einem.

    Vielleicht fängst du bei Schopenhauer an, aber der verweist dich gleich zu Beginn weiter an Kant.

    Kant wiederum wird dich in seine Weltanschauung a priori ziehen, wo es a priori geschehe, den Dingen a priori auf den Grund zu gehen.

    Du musst sehr verkopft sein und weniger auf das Fühlen erpicht, um einem unfehlbaren Denker wie Kant lange und mit Freude folgen zu können.

    Und dann triffst du Novalis wie einen alten Freund. Einen, der dich an die Hand nimmt, ohne etwas zu fordern und dir so klar wie möglich sagt, wie die Dinge liegen.

    "Böse Menschen müssen das Böse aus Haß gegen die Bösen tun. Sie halten alles für böse, und dann ist ihr zerstörender Hang sehr natürlich – denn so wie das Gute das Erhaltende, so ist das Böse das Zerstörende.

    Dies reibt sich am Ende selbst auf, und widerspricht sich sogar im Begriff, dahingegen jenes sich selbst bestätigt und in sich selbst besteht und fortdauert.

    Die Bösen müssen wider ihren, und mit ihrem Willen zugleich böse handeln. Sie fühlen, daß jeder Schlag sie selbst trifft, und doch können sie das Schlagen nicht lassen. Bosheit ist nichts, als eine Gemütskrankheit, die in der Vernunft ihren Sitz hat und daher so hartnäckig und nur durch ein Wunder zu heilen ist.
    - Novalis

    Merke: Bosheit gibt es nicht im Guten.

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  2. #2422
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    Standard AW: Klassische Musik

    Was mag die führenden Köpfe der Franzosen geritten haben, uns 1939 den Krieg zu erklären?

    Wenn vom Niedergang des Abendlandes die Rede ist, darf man dabei nie übersehen, welche böse Rolle Frankreich dabei spielte.

    Die Leute sprechen gern von der deutschen Schuld und Verantwortung.

    Aber da können wir uns sicher sein: Die französische Schuld ist ungleich größer.

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  3. #2423
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    Standard AW: Klassische Musik

    "Nur der keine Gesellschaft bedarf, ist bon Compagnon. Nur dieser wird, von der Gesellschaft unabhängig, sie haben und mannigfach reizen und nach willkürlichen Plan behandeln können. Die Andren werden von ihm gehabt und haben ihn nicht. Die Gesellschaft muß mich nicht reizen, wenn ich sie reizen will. Sie muß Appetit zu mir haben, und ich muß mich nach ihrer Konstitution stimmen können, welche Gabe man Takt im allgemeinen nennen könnte. Ich muß nur den passiven Willen haben mich hinzugeben, mich genießen zu lassen, mich mitzuteilen." - Novalis

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  4. #2424
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    Standard AW: Klassische Musik

    Wenn du von Bach kommst und bei Satie landest, ist das schon ein Ausflug in die Moderne.

    Der Musik von Satie ist anzuhören, etwas ist bereits kaputt gegangen, von dem was Europa früher war.

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  5. #2425
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    Standard AW: Klassische Musik

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    Maßlos unterschätzt, das Quintett für Piano und Geiger von Cèsar Franck. Kopfkino, das Amazon und Netflix blass aussehen lässt.
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  6. #2426
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    Standard AW: Klassische Musik

    Cèsar Franck war einer, der sich gute Vorstellungen davon machte, was auf dem Spiel steht.

    Nach einem solchen Stück wie seinem Quintett hört man Sachen von Mozart mit anderen Ohren:

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  7. #2427
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    Standard AW: Klassische Musik

    Einer, dessen Werke von vielen als Krempel von Vorgestern begrinst oder ignoriert werden, hat durchgemacht, was vielen Deutschen, die im Moment noch auf dem hohen Roß sitzen, erst bevorsteht, den totalen Absturz und Verlust der bürgerlichen Existenz. Nach heutigen Maßstäben betrachtet hätte Mozart 1791 Privatinsolvenz beantragen und die eidesstattliche Versicherung abgeben müssen.

    Dabei hat alles so hoffnungsvoll begonnen, mit einem "Hoppla, jetzt komm' ich" und einer Prise Frechheit, dem schon im 2. Takt einsetzenden Klavier: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Über KV 450, 453 und 466 wird ein Zustand der Anerkennung und auch des finanziellen Erfolgs erreicht, der Gelassenheit und Souveränität erlaubt. "Mir kann keener" scheinen die ersten Takte zu sagen: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Diese Phase hat nicht lange angehalten. Bald schon ziehen dunkle Wolken auf, die herrliche, 180 Quadratmeter große Wohnung in der Domgasse 5 muß gegen eine günstigere Unterkunft vertauscht werden. [Links nur für registrierte Nutzer]

    In der Phase des sozialen Abstiegs wird versucht, den Glanz der Erfolgsjahre wieder aufleben zu lassen: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Die existenzielle Katastrophe ließ sich trotzdem nicht aufhalten. Anfang 1791 konnte Mozart keine eigenen Konzerte mehr veranstalten, er mußte sich damit begnügen, beim Klarinettisten Beer als Gast aufzutreten.

    Er ist aus Gründen, die leider völlig im Dunkeln liegen, so weit abgesunken wie Sänger, die in ihren Glanzzeiten die Opernhäuser gefüllt haben und jetzt nur noch als Diener auftreten dürfen.

    Das war der biographische Rahmen, in dem KV 595 uraufgeführt wurde: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Man muß nur mal kurz in die ersten Sätze der verlinkten Konzerte hineinstechen, um sofort zu merken, daß etwas anders ist. Kein Optimismus mehr, keine demonstrative Souveränität, auch keine Bitterkeit, stattdessen eine Atmosphäre der Resignation. Irgendwas geht zu Ende oder ist zu Ende gegangen. Sicher die bürgerliche Existenz, neun Monate später auch das Leben.
    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  8. #2428
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    Standard AW: Klassische Musik

    Wer und was ist für diesen Renegaten der Freimaurerei das Maß aller Dinge?

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    Beethoven und dessen Sinfonien!

    Serge Abad-Galardo urteilt, was Pop und Rock betrifft, bei weitem strenger als ich. Er fällt ein hartes Qualitätsurteil, wo ich versuche, das Thema unter Geschmacksaspekten laufen zu lassen.
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  9. #2429
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    Standard AW: Klassische Musik

    Roger Waters hatte bei seinem Berliner Konzert im Mai einen langen schwarzen Ledermantel und eine rote Armbinde getragen. Eine Kleidung, die nach damaligen Angaben eines Polizeisprechers der eines SS-Offiziers ähnelt. Die Kleider seien geeignet, „die Herrschaft des nationalsozialistischen Regimes zu verherrlichen“. Dadurch könne zudem der öffentliche Frieden gestört werden.
    Gegen die seit Jahrzehnten von außen hereingetragene Reduktion Deutschlands auf Hitler, Auschwitz und SS kann man nichts machen, aber es wäre möglich, dafür zu sorgen, daß die Propaganda nicht mehr wirkt.

    Das ist Deutschland, Schuberts Schöne Müllerin, eine Reise in den Suizid, komponiert nach einer Chemotherapie gegen Syphilis.



    Die ersten Takte des Klaviers von Lied No. 2 (Wohin?) heben es durch einen Kunstgriff Schuberts aus dem eingangs mit dem etwas gradlinigen und stämmigen "Wandern" gesetzten Rahmen heraus. Man könnte das als Augenblick der romantischen Entrückung bezeichnen.

    Zum privaten, für eine Aufführung unter Freunden oder nur für Sänger und Pianist gedachten Kavierlied scheint mir der Klang eines historischen Flügels sehr viel besser zu passen als die einen großen Konzertsaal füllenden Steinway und Bösendorfer.

    Wucht und Pathos vertragen sich schlecht mit Lyrischem, weshalb mir dezente und verschlankte Interpretationen meist lieber sind als solche, die allzu sehr auf die Ausdruckstube drücken.
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  10. #2430
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    Standard AW: Klassische Musik

    Ein Sommernachtstraum - Ruhrtriennale. Man sieht nur mit dem Mind gut. Zu ihrer dritten und letzten Ruhrtriennale schenkt die künstlerische Leiterin des Festivals sich und dem Publikum eine Shakespeare-Inszenierung, die den Klassiker neu glänzen lässt und triftige Brücken ins Heute schlägt.
    Die Vergewaltigungen der amerikanischen Kulturzerstörung tu' ich mir nicht mehr an. Ich halte mich an unser altes Europa, dessen Großartigkeit, auch Schönheit viel zu wenig gewürdigt wird.

    Chopin versetzt uns in den Pariser Salon, ein wenig Parfum hängt in der Luft. Ein kleiner und handverlesener Kreis von Zuhöreren sitzt um den Pianisten herum, bewundert dessen exquisites Spiel und überlegt sich, mit welcher geistreichen Formulierung er Stück und Interpretation kommentieren könnte.

    Versetzt man sich nicht in die Lebenszeit Chopins könnte als Hintergrund auch Marcel Prousts "Swann" passen.



    Chopins Metronomangaben wurden berücksichtigt, drum ist dieses Nocturne jetzt ein wenig schneller als sonst.

    Sentiment sollte immer vorsichtig dosiert werden, sonst wird daraus Sentimentalität, und Chopins Tempovorschriften bestätigen diese Annahme.

    Das Wichtigste ist und bleibt die Struktur. Sie in den Mittelpunkt zu rücken, verhindert, daß über das jeweilige Stück eine subjektive Sauce drübergekippt wird, die im Notentext gar nicht angelegt ist.
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