Zu jeder vollen Stunde ertönt im Rundfunk das Zeitzeichen, ein amtliches Zeichen vom Sender DCF77 auf 77,5kHz (50kW) ausgestrahlt.
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In den 60ern bis 80ern, als die ersten Quarzuhren auf den Markt kamen, konnte man sich damit seine Uhr genau einstellen.
Heute, wo bereits viele Uhren automatisch von DCF77 auf Längstwelle synchronisiert werden, ist das eher zweitrangig geworden.
Umso erstaunlicher, dass TV Sender (ARD, ZDF usw.) bei Nachrichtensendungen generell7 bis 10 Sekunden nachgehen, obwohl auf Bilder Uhren mit Sekundenanzeige gezeigt werden.
Diesen Effekt kann ich noch begreifen, da durch Laufzeit Verzögerungen in zig Zwischenverstärkern und – Stationen, sich durch Sekundenbruchteile addieren.
In den letzten Jahren nehmen aber Beliebigkeiten und Gleichgültigkeit gegenüber solchen Sachen stetig zu. Je mehr dieses Land den Bach runtergeht, desto lauten werden in vielen Rundfunksendern Kichern, Spaß, Gelächter und Witze aller Couleur. Hier scheint bereits regelrecht ein Wettbewerb eingesetzt zu haben. Da werden bei mir Erinnerungen an AFN, BFBS und FFB wach, aus der Zeit unserer ehem. Besatzer.
Zu meiner Überraschung hält sich kaum noch ein (UKW)-Rundfunksender an die Zeitzeichengenauigkeit (Ausnahme: „Antenne Brandenburg“).
Das Zeitzeichen kommt jetzt bis zu 2 Minuten! vor, bzw. nach der vollen Stunde. Insofern wird meiner Meinung die Bezeichnung dafür obsolet.
Man sollte lieber sagen: „Es war jetzt 11.00Uhr“, oder nur noch: „11.00Uhr, die nachrichten“ – usw.
Auf Zeitzeichen, die nicht mit der realen Zeit übereinstimmen (DCF77) sollte verzichtet werden.
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Wie seht ihr das? Übertreibe ich? Oder interessiert Euch so etwas überhaupt noch? Ist diese Beliebigkeit ein Trend, der sich auch auf anderen Dinge in dieser Zeit ausdehnen lässt?