AZ-Interview
Michel Friedman:
"Die AfD, die Partei des Hasses"
11.11.2019 -
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Bereits heute ist es so, dass ein Jude, der sich durch Tragen der Kippa als solcher äußerlich zu erkennen gibt, Angst haben muss, dass er in der Öffentlichkeit beleidigt oder von irgendeinem Schwachkopf mit einer Bierflasche angegriffen wird.
Es ist kein Schwachkopf! Es ist ein Mensch, der weiß, was er tut. Mit dem Begriff Schwachkopf relativieren Sie diesen Menschen und seine Gewalt. Es ist so wie bei den Nazis, als man gesagt hat, das waren Verrückte, das waren Perverse, das waren Sadisten. Es sind eben keine Schwachköpfe. Herr Dr. Gauland ist ein Akademiker, Herr Höcke ist ein Oberstudienrat ...
Die AfD – ein Luftballon?
Nein, ein Luftballon verliert irgendwann oben im Himmel die Luft, und nichts ist passiert. Aber die die AfD hat ja ein Programm, das heißt Hass. Sie ist kein Luftballon, sie ist eine sehr deutliche Realität, ... Das heißt aber nicht, dass wir fundamental verinnerlicht haben, dass die Würde des Menschen unantastbar ist.
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Friedman-Affäre
Ich erspare mir über diese verlogene, amoralische Gestalt noch mehr Worte zu verlieren.Im Juni 2003 geriet Friedman im Zuge von Ermittlungen wegen Menschenhandels im Rotlichtmilieu in das Blickfeld der Staatsanwaltschaft. Mehrere Prostituierte, die illegal aus der Ukraine nach Deutschland gebracht und zwangsprostituiert worden waren, sagten aus, er habe mit ihnen mehrmals Sex gehabt, in ihrem Beisein Kokain konsumiert und das Suchtmittel auch ihnen angeboten. Prostituierte und Kokain habe Friedman unter dem Pseudonym Paolo Pinkel (dies sei von der Polizei angeblich falsch verstanden worden, Friedman behauptete später, eigentlich Paolo Pinkas verwendet zu haben – Pinkas ist ein hebräischer Vorname) angefordert.[7] Daraufhin wurden seine Kanzlei und seine Wohnung rechtmäßig durchsucht. Drei szenetypische Päckchen wurden gefunden, die Anhaftungen von Kokain aufwiesen. Die gefundene Menge war zu gering, um den genauen Wirkstoffgehalt zu ermitteln. Das Untersuchungsergebnis einer von Friedman abgegebenen Haarprobe war hingegen positiv, was den rechtlichen Nachweis erbrachte, dass Friedman tatsächlich Kokainkonsument gewesen war. Daraufhin erging am 8. Juli 2003 ein Strafbefehl gegen Friedman wegen Kokainbesitzes über 150 Tagessätze in einer Gesamthöhe von 17.400 Euro, den er widerspruchslos akzeptierte.[8]
Friedman trat im Zuge der Affäre von allen öffentlichen Ämtern zurück. In einer Erklärung bedauerte er, einen „Fehler gemacht zu haben“. Er entschuldigte sich bei den Menschen, die er enttäuscht habe, und bat die Öffentlichkeit um „eine zweite Chance“. Da er es vermied, sich ausdrücklich bei den Prostituierten zu entschuldigen, wurde er u. a. von der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes öffentlich kritisiert. [Links nur für registrierte Nutzer]